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Gedenken an den 16.4.1945 und die Männer der „Aktion Rheinland“

Gedenken 16.04.22 02  Gedenken 16.04.22 01 

 

16. April 2022, Karsamstag, Tag der Grabesruhe: „hinabgestiegen in das Reich der Toten“ heißt es im christlichen Glaubensbekenntnis: 

Es ist der Tag, an dem sich das todesmutige Aufbegehren beherzter Männer damals, am 16. April 1945, aufs Neue jährt. An sie, die Ermordeten wie auch die anderen Mitstreiter, soll erinnert werden. Sie wollten die Stadt und die noch in ihr lebenden Menschen vor einem letzten schweren Angriff der alliierten Streitkräften vor der Eroberung der von ihnen bereits eingeschlossenen Stadt bewahren. Sie waren, eine beabsichtigte völlig widersinnige „Verteidigung bis auf letzten Mann“ zu verhindern, in ihrer „Aktion Rheinland“ gegen die örtlichen Potentaten des in den letzten Zügen liegenden NS-Regimes  aufgestanden.
Fünf von Ihnen haben es mit dem Leben bezahlt: Sie wurden bei einer Gegenaktion unverbesserlicher Nationalsozialisten in Partei, Polizei und Militär, die die Stadt bis zum letzten Mann verteidigen wollten, verhaftet, in Standgerichten eilig zum Tode verurteilt, noch in der Nacht erschossen und verscharrt. Am selben Tage hatte der militärische Oberbefehlshaber des bis auf Düsseldorf und seine nahe Umgebung geschrumpften Ruhrkessels, Generalfeldmarschall Model, mangels allem, was zu weiterer Verteidigung notwendig war, angeordnet, allen militärischen Widerstand zum 17. April 1945 einzustellen. An diesem Tag besetzten die amerikanischen Truppen die Stadt - ohne Gegenwehr. Gauleiter Florian, Polizeipräsident Korreng und mancher andere NS-Fanatiker, die die Stadt bis zum letzten Mann hatten verteidigen wollen, hatten sich noch über Nacht heimlich und in Zivilkleidern davon gemacht.

Unter den fünf hingerichteten Männern war neben Karl Kleppe, Theodor Andresen, Josef Knab und Hermann Weill auch der Kommandeur der Schutzpolizei Franz Jürgens. In das NS-Regime durch Eintritt in die Partei früh verstrickt, hatte er das verbrecherische Handeln dieses Regimes und seiner Führer, auch vieler Polizisten und Volksgenossen miterlebt, mitunter in Hamburg, dann in Darmstadt und schließlich in Düsseldorf auch mittun müssen, ohne sich davon ohne Preisgabe seines Berufs trennen zu können.
Durch das mutige Aufbegehren und Handeln der Männer der „Aktion Rheinland“, der Gruppe um Dr. Müller, Dr. Wiedenhofen, Aloys Odenthal, Ernst Klein, Josef Lauxtermann, Karl Kleppe, Theodor Andresen, Josef Knab, Theodor Winkens und Hermann Weil, vielleicht angestoßen und bewogen, hatte er sich dann doch des eigentlichen polizeilichen Ethos, als Schutzmann Menschen vor Gefahren zu schützen, besonnen, alle persönlichen Risiken und Lebensgefahren, die damit verbunden waren, beiseite geschoben und mitgemacht. Mit seinem Mittun bleibt er den anderen Männern der „Aktion Rheinland“ verbunden.

 


 

 Gedenken 19.04.2022

Heute, am 19. April 2022, haben - wie jedes Jahr – die Stadt, die Polizei, Angehörige der Familien Andresen und Odenthal, die Mahn- und Gedenkstätte und der Polizeigeschichtsverein „Geschichte am Jürgensplatz e.V. gemeinsam - und stellvertretend für die Menschen in unserer Stadt - dieser beherzten Männer der Aktion Rheinland gedacht.
Es konnte auch in diesem Jahr nur in einem kleinen Kreis geschehen. Doch es ist wichtig für uns alle, dass es geschieht. In dem Gedenken an die damaligen Tage, an das Leid der Menschen in der belagerten, zerbombten Stadt und das Aufstehen dieser tapferen Männer, um diesem Leid und weiterer Zerstörung ein Ende zu setzen, gingen die Gedanken aller auch an die von Krieg, Belagerung, Bomben und Leid geplagten und weiterhin bedrohten Menschen unserer Tage in der Ukraine, auch an die anderswo auf unserer Erde – wünschend, hoffend, dass der Krieg dort und überall bald ende und wieder und endlich Frieden einkehre.

 


 

 

 

Vereinsaktivitäten in 2021

Vereinslogo

  

Der Vorsitzende des Vereins Geschichte am Jürgensplatz, Michael Dybowski, berichtet in seinem Beitrag zu den zahlreichen Vereinsaktivitäten in 2021.

Alle Einzelheiten lesen Sie hier. (PDF-Datei)

 

 


 

 

 

27. Januar 2022 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerung und Gedenken am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus konnten auch dieses Jahr coronabedingt - neben der Trauerbeflaggung und dem Gedenken im Landtag - nur in kleinem, meist stillen Rahmen oder dezentral stattfinden. So hat die offizielle Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal in Derendorf, der Stätte des ehemaligen Güterbahnhofs Derendorf und Ausgangspunkt vieler Deportationen aus Düsseldorf, nur mit Wenigen stattgefunden. Umso mehr kam es auf jeden Einzelnen an, Erinnerung und Gedenken und ein öffentliches Zeichen gegen Judenhass und Antisemitismus zugleich in unserer Stadt sichtbar zu machen: wie das Reinigen von Stolpersteinen in den einzelnen Stadtteilen, die Aktion „#LichterGegenDunkelheit“ und im Rahmen der vor einigen Jahren vom World Jewish Congress ins Leben gerufenen und von der Mahn- und Gedenkstätte in einer digitalen Fotoreihe mit Menschen aus der Stadt fortgeführten Aktion “#WeRemember”.

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„Denken ist heute überhaupt nicht mehr Mode.“ ?

von Polizeipräsident a.D. Michael Dybowski

„Denken ist heute überhaupt nicht mehr Mode.“ hatte am 24.1.1941 die Journalistin Anna Haag angesichts der vielen von Nachbarn, Bekannten, Freunden um sie herum gedankenlos nachgeschwätzten Popagandasprüche in ihr Kriegstagebuch geschrieben. Und heute? Noch immer gibt es Sympathisanten des NS-Terror- und Unrechtsregimes, noch immer wabert in der Erinnerung an diese Zeit der Gedanke, mitunter auch der bockige Spruch „Aber alles war doch nicht schlecht!“ in vielen Köpfen. Auf die Frage, was denn „nicht schlecht“, vielleicht gar gut gewesen sei damals, bekommt man meist zu hören: Hitler habe den Millionen Arbeitslosen wieder Arbeit gegeben, so durch den Autobahnbau; vielleicht kommt dann noch, man sich hätte auch wieder auf die Straße trauen können oder Anderes - doch schnell erschöpft sich der nachgefragte Erinnerungsschatz.

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Gedenken an das, was in der Nacht des 9. November 1938 und an den nachfolgenden Tagen geschah

Gedenken Progrome 09.11.2021Auch in diesem Jahr 2021 konnte am Erinnerungs-Mahnmal der einst prächtigen, in der Nacht zum 9. November 1938 von Nationalsozialisten in Brand gesteckten Synagoge in der Kasernenstraße nur ein vereinzeltes Gedenken statt finden.

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Im Gedenken an Jeanne Andresen

Jeanne AndresenJeanne Andresen hat uns verlassen. Eine schwere Krankheit, gegen die sie ebenso tapfer gekämpft hatte wie als Enkeltochter des Widerstandskämpfers Theodor Andresen für das Vermächtnis ihres hingerichteten Großvaters und seiner Gefährten aus dem Kreis der Kämpfer der Aktion Rheinland, war stärker als sie.

Jahr für Jahr stand sie am 16. April mit uns am Mahnmal an der Anton-Betz-Straße, das an die Hinrichtung dieser mutigen Kämpfer der Aktion Rheinland erinnert, die das sinnlose Vorhaben der Nationalsozialisten, Düsseldorf bis zum letzten Mann, bis zur letzten Patrone, bis zum Untergang zu verteidigen, hindern wollten. Noch am 16. April dieses Jahres war sie dabei, als wir dort - den Umständen der Pandemie geschuldet - im kleinen Kreis dieser tapferen Männer und ihrem Vermächtnis an uns gedachten und als Zeichen ihrer Wertschätzung unsere Kränze und Blumen niederlegten. Ebenso dabei war sie im letzten Herbst bei der Erinnerung jenes Tages, des Handelns und tragischen Scheiterns dieser Männer in der Aufführung des Theaterkollektivs Pierre.Vers. „Aktion: Aktion!“ auf dem Franz-Jürgens-Platz vor der historischen Kulisse des Polizeipräsidiums und hat in diesem Zusammenhang für die Düsseldorfer Polizei heute und ihre polizeihistorische Aufarbeitung lobend das Wort ergriffen. Seit Anbeginn war sie auch - wie selbstverständlich - Mitglied in unserem 2004 ins Leben gerufenen Polizei-Geschichtsverein „Geschichte am Jürgensplatz e.V.“

Sie hatte - ihrem Vater gleich - das Vermächtnis des Großvaters auch als ihre Aufgabe angenommen, bereit es weiterzutragen in Projekten gegen das Vergessen, in vielen Gesprächen mit jungen Menschen. Sie war in unserer Stadt stets dort zu finden, wo es auch öffentlich für Demokratie und Menschenrechte und gegen Faschismus, Nazismus, rechten Sprüchen und Gedanken mutig und mannhaft aufzustehen und neuen Anfängen zu wehren galt. Sie lebte Zivilcourage und war darin vielen Verzagten ein Vorbild.

Wir haben eine mutige, tapfere Frau, eine Mitstreiterin, wir haben Jeanne Andresen verloren - doch nicht ganz. Unsere Erinnerung an sie, an ihr freundliches, fröhliches Wesen, ihr gewinnendes Lächeln, ihr offenes Zugehen auf Menschen, ihr beherztes Ein- und Auftreten für das Erbe und Vermächtnis der Männer der Aktion Rheinland, ihr Vorbild im Eintreten für Menschenrechte und unser demokratisches Gemeinwesen wird in unseren Köpfen, vor allem aber in unseren Herzen bleiben.

In Trauer und stillem Gedenken stehen wir an der Seite ihres Sohnes Ole und ihres Lebensgefährten Andy Wahl, die sie bis zuletzt begleitet, getragen und gestützt hatten.

Jeanne Andresen

 

 

 

 

 

© Geschichte am Jürgensplatz 2022